Wirkfaktoren

Wirkfaktoren sind Rahmenbedingungen, Handlungmuster und Haltungen, die einen positiven Einfluss auf die Effektivität haben. Negative Wirkfaktoren senken die Gelingenswahrscheinlichkeit im Einzelfall und damit die Effektivität einer Intenvention. Mathematisch gefasst ist die Wirksamkeit also eine Funktion von Wirkfaktoren und deren Wechselwirkungen.

Unsere These ist: Die Wirksamkeit hängt zu einem großen Teil von Wirkfaktoren ab.

hier eine Grafik.

 

Um den Beitrag eines Wirkfaktors zur Wirksamkeit messen zu können, gibt es verschiedene wissenschaftliche Verfahren:

  • Regressionsgleichungen geben an, mit welchen Beta-Gewicht ein Wirkfaktor Einfluss nimmt. Allerdings gilt die strenge Voraussetzung, dass die Wirkfaktoren unabhängig voneinander sein müssen.
  • Da das selten der Fall ist, empfehlen wird die Berechnung einer Pfadanalyse, bei der indirekte Effekte und Wechselwirkungen erkannt werden können.
  • Mit dem Bayes-Theorem lässt sich berechnen, um wieviel die Gelingenswahrscheinlichkeit wächst, wenn ein bestimmter Wirkfaktor vorhanden ist. Da meistens mehrere Wirkfaktoren wechselwirken empfehlen wir Bayes'sche Netzwerke oder neuronale Netzwerke.
  • Da Wirkfaktoren nicht sofort Einfluss nehmen, sondern eine Zeit brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten, und weil es zahlreiche Rückkoppelungen gibt, ist eine systemdynamische Modellierung des Gesamtsystems unserer Meinung nach am angemessensten.

Alle diese Verfahren haben gemeinsam, dass sie mit Wahrscheinlichkeiten und nicht mit Gewissheiten arbeiten. Zwar wird die Komplexität der Wirklichkeit reduziert (sonst wäre keine Erkenntnis möglich), durch die Betrachtung vieler Wirkfaktoren und ihrer systemischen Wechselwirkungen werden aber trivale und unangemessene Erklärungs- und Steuerungsmodelle vermieden.

Eigenes Erfahrungswissen, Intuition und evidenzbasiertes Wissen sind die Basis erfolgreicher Sozialer Arbeit.